Interview: Fedora bleibt freie Software

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Interview: Fedora bleibt freie Software

Beitragvon Cheeky@Boinc » 30.05.2007, 16:12

Sehr interessantes Interview von golem.de mit Max Spevack (Fedora-Projektleiter) auf dem Red Hat Summit 2007 in San Diego.

Zum Interview

"Max Spevack ist Fedora-Projektleiter und wird dafür von Red Hat bezahlt.
Bei ihm laufen also die Fäden in Bezug auf die Linux-Distribution zusammen.
Seine Aufgabe ist, das Projekt zu leiten, egal ob im Hinblick auf die beteiligten Red-Hat-Mitarbeiter oder die Community-Entwickler und auch die Beziehung zwischen Fedora und Red Hat Enterprise Linux pflegt er. Auf dem Red Hat Summit 2007 in San Diego sprach Golem.de Anfang Mai mit Spevack unter anderem über die Umstrukturierung des Projekts im Zuge der Entwicklung von Fedora 7, das am 31. Mai 2007 erscheinen soll. Aber auch Patente und proprietäre Komponenten kamen zur Sprache."

Auszüge:

Golem.de: Welche Gründe gab es für die Vereinigung der Core- und Extras-Repositorys?

Max Spevack: In den letzten Jahren war eines der wichtigsten Ziele bei Fedora, einen Weg zu finden, damit sich jeder beteiligen kann und einfach etwas beitragen kann. Ganz egal ob es sich um Red-Hat-Angestellte, Open-Source-Entwickler anderer Firmen oder einfach Studenten und andere Freiwillige handelt. Wer auch immer Du bist - wir möchten jedem ermöglichen, an Fedora mitzuarbeiten.

Vor ein paar Jahren gab es daher das Fedora-Extras-Projekt und da dieses immer erfolgreicher wurde, haben wir auch gemerkt, dass dort sehr viel Energie und Enthusiasmus zu finden ist. Auch die Pakete waren teilweise von besserer Qualität als die in Fedora Core, also ist es doch absolut sinnvoll, beide Archive zu vereinen. Wir haben dafür ein externes Build-System geschaffen und die notwendigen Werkzeuge sind alle Open Source, so dass sie jeder verwenden kann. Wer will kann also den gesamten Prozess, den Fedora durchläuft, selbst für seine Distribution nutzen. Alles, was Fedora betrifft, soll nun nicht mehr bei Red Hat intern stattfinden.

Golem.de: Und wie einfach wird es tatsächlich sein, seine eigene Fedora-Version zu kreieren?

Spevack: Es ist wirklich einfach, sogar ich habe es geschafft (lacht) - und ich habe die Kommandozeilen-Werkzeuge genutzt. Es wird jedoch ein grafischer Assistent von Community-Mitgliedern entwickelt, der sehr unserem Anaconda-Installer ähnelt. Man wählt also einfach aus, was man haben möchte und kann auch Pakete aus weiteren Repositorys aufnehmen. Es gibt ja Repositorys, die Pakete enthalten, die wir beispielsweise auf Grund von Patentproblemen nicht mitliefern. Diese lassen sich so auch integrieren. Zudem gibt es einfache Checkboxen, um etwa eine Live-CD oder ein Installationsmedium als Ergebnis zu bekommen

Golem.de: Sie sprachen schon Patentprobleme an, MP3-Unterstützung und Ähnliches gibt es in Fedora nicht. Arbeitet Fedora daran, dieses Problem zu lösen - Mono etwa wurde ja schon in Fedora 5 aufgenommen? Gibt es Pläne, um Video-Codecs, proprietäre Treiber etc. zu integrieren?

Spevack: Wir nehmen nichts in Fedora auf, was nicht freie Software ist. Punkt. (lacht) MP3-Patente werden in den nächsten Jahren auslaufen und wenn unsere Anwälte uns sagen, wir können MP3-Unterstützung nun integrieren, werden wir dies tun. Für uns ist wichtiger, dass Nutzer solche Komponenten einfach von Drittanbietern nachinstallieren können. Dies war schon für Fedora 7 geplant, aber wir haben es nicht geschafft, also nehmen wir es uns erneut für Fedora 8 vor.
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