"Patrick Volkerding hat die aktuelle Entwicklungsversion der Linux-Distribution Slackware zum ersten Release-Kandidaten erklärt. Da weitere Änderungen offenbar nicht geplant sind, könnte Slackware 12 demnächst nach rund neun Monaten Entwicklung Slackware 11 ablösen.
Slackware 12 bringt Updates eines großen Teils der enthaltenen Software mit. Es ist die erste Version von Slackware, die Kernel 2.4 aufs Altenteil legt und Kernel 2.6.21.5 als Standard installiert. Weitere Updates sind unter anderem GCC 4.1.2, X.org 7.2 mit Unterstützung für XGL und Compiz, Firefox 2.0.0.4, Thunderbird 2.0.0.4, KDE 3.5.7, Xfce 4.4.1 und serverseitig Apache 2.2.4, PHP 5.2.3 und Samba 3.0.25a. Das vollständige Changelog gibt Auskunft über alle Änderungen.
Slackware, die wohl älteste noch aktive Linux-Distribution, ist eine recht minimalistische Distribution, die nicht viel mehr als 500 Pakete mitliefert. Java, Flash, OpenOffice.org oder GNOME sucht man im Basissystem vergeblich. Dank der Beliebtheit von Slackware bei Administratoren gibt es aber diese und tausende weiterer Pakete beispielsweise auf linuxpackages.net. Weitere Quellen findet man im FAQ des deutschen Slackware-Forums.
Auch GNOME-Benutzer müssen nicht auf ihre gewohnte Umgebung verzichten. Für eine aktuelle an Slackware angepasste Version von GNOME sorgt das Dropline GNOME-Projekt.
Die Installation des Release-Kandidaten kann entweder durch ein Update mit Hilfe eines Tools wie slapt-get oder mit den inoffiziellen ISO-Images auf http://www.slackware.no erfolgen. Offizielle Images gibt es noch nicht. Auch die Möglichkeit, von Disketten zu booten, ist entfallen (außer übers Netz mit PXE), dafür kann nun von USB-Medien gebootet werden.
Da Slackware 11 die letzte Version ist, die Kernel 2.4 mitliefert, soll diese Version noch längerfristig gepflegt werden. Laut Volkerding wird »Slackware 11.0 [..] ein langlebiges Betriebssystem für alle, die auf die Stabilität der 2.4er-Kernelserie schwören«. Für eine noch nicht festgelegte Zeit soll Slackware 11 mit Sicherheits- und anderen Updates versorgt werden."
Quelle: pro-linux.de