"Anlässlich der Freigabe von OSS unter einer freien Lizenz kommen erneut Stimmen auf, OSS wieder in den Kernel aufzunehmen.
Stein des Anstoßes stellt eine Email von Tomasz KBoczko dar, der sich OSS wieder im Kernel wünschen würde. Laut KBoczko stellt OSS eine bessere Unterstützung für Soundkarten als die momentane Alsa-Architektur dar. Durch die Freigabe der Architektur unter einer freien Lizenz würde zudem nichts mehr dagegen sprechen, OSS wieder in den Kernel aufzunehmen.
Das ursprünglich geschlossene Open Sound System entstand 1992 als Soundsystem für verschiedene UNIX-Derivate. Bereits 1998 entstand aus einem Soundkarten-Treiber der Firma Gravis das konkurrierende ALSA-Projekt. Nach der Aufnahme von ALSA in den damaligen Entwickler-Kernel 2.5 wurden die meisten OSS-Treiber nach ALSA portiert, bis schlussendlich die OSS-Implementation im Linux-Kernel komplett durch ALSA ersetzt wurde.
Die Reaktionen auf KBoczkos Vorschlag fallen eher verhalten aus und zeigen, dass die Entwickler keine Anstalten mehr machen werden, OSS im Kernel zu reimplementieren. Laut Alan Cox wäre die Implementierung von OSS in den Kernel ein Schritt in die »Steinzeit«. Die Freigabe von OSS sieht der Hacker als eine »Veröffentlichung eines historischen Codes« an. Auch den angeblichen Vorteil von OSS gegenüber Alsa kann Cox nicht sehen.
Neben Cox sehen auch andere Entwickler den momentan eingeschlagenen Weg der Soundunterstützung unter Linux als den richtigen an. Carlo Florendo bezeichnet den Vorschlag von KBoczko als Zeitverschwendung und nicht realistisch. Auch für andere Entwickler ist die Option, OSS wieder in den Kernel aufzunehmen, nicht mit den momentanen Gegebenheiten vereinbar.
Anfang Juni kündigte Dev Mazumdar, Präsident von 4Front Technologies, an, die Quellen des lange unter Linux als Standard geltenden Open Sound System (OSS) unter eine freie Lizenz zu stellen. Eine Woche später gab das Unternehmen OSS endgültig unter der CDDL für Solaris und der GPLv2 für Linux, BSD, OpenServer und weitere Systeme frei.
Die Reaktionen der Kernel-Hacker zeigen, dass die Freigabe von OSS mittlerweile keine Relevanz mehr für den Linux-Kernel hat.
Die momentane Architektur, auch wenn sie noch nicht perfekt ist, übertrifft technisch OSS bei weitem. Sollte der Kernel wirklich eine neue Architektur brauchen, so wäre laut Bartlomiej Zolnierkiewicz der richtige Weg, aus den Fehlern von OSS und Alsa zu lernen und die Arbeiten beiden Lager an einem neuen System zu fokussieren."
Quelle: pro-linux.de
Email von Tomasz KBoczko
Kommen beide zusammen nennt es sich dann OSS Fusion
( vorbild: Compiz und Beryl )