"In einem Vortrag bei Google erläuterte Kernel-Entwickler Andrew Morton, was seiner Ansicht nach dem Linux-Kernel am meisten mangelt.
Morton war nicht zum Vortrag erschienen, um den Kernel zu beweihräuchern. Nichtsdestotrotz konnte er auf einige positive Entwicklungen verweisen, darunter eine Anzahl von freien Treibern, die proprietäre ersetzen. Zur Zeit hält er Dateisysteme, Energieverwaltung und Fehleranalyse für die problematischsten Bereiche des Kernels.
Das Dateisystem ext2 und sein Nachfolger ext3 zeigen ihr Alter und XFS sei gut für Hochleistungsrechner, aber sehr komplex. ZFS von Sun ist keine Alternative, solange seine Lizenz inkompatibel zur GPL ist. Selbst wenn dieses Problem beseitigt wäre, würde es immer noch Funktionen mehrerer Software-Schichten in sich vereinen, was seine Akzeptanz erschweren würde.
Die Energieverwaltung ist ein weiteres Problem. Mehr und mehr Geräte unterstützen einen oder mehrere Stromspar-Modi, doch viele Linux-Treiber kennen lediglich Ein und Aus, und selbst das funktioniert bei manchen noch nicht.
Die Möglichkeit, Einblick in den laufenden Kernel zu erhalten, um Fehleranalyse oder Leistungsanalysen zu betreiben, ist für Morton noch ein weiterer schwacher Punkt. Auch hier ist Solaris mit DTrace voraus. Jedoch gibt es auch einige Entwicklungen in diesem Bereich, Beispielsweise PSS und USS oder die DTrace-Alternative SystemTap. Eines der Ziele in diesem Bereich ist die Aufzeichnung von Ein- und Ausgabevolumen und Speicherverbrauch pro Prozess."
Quelle: pro-linux.de