von ing0 » 06.04.2007, 20:56
So die erste Woche ist vorbei und somit folgt die erste erschütternde Berichterstattung:
Tag 1
Direkt bei der Ankunft wurde die einzuschleusende zu 90 % Arbeitslosen Rekruten angepöbelt und zur Sau gemacht.
Uns wurde unmissverständlich deutlich gemacht das wir innerhalb der Kaserne so gut wie nichts sind. Wir genießen alle samt eingeschränkte Menschenrechte. Was mich am meißten daran stört ist die Einschränkung meiner Freiheit.
Wir mussten praktisch den ganzen Tag stehen und irgendwelche kacke schreiben und unterschreiben.
Tag 2
Die Einkleidung,
wieder stehen, anscheißen lassen, stehen, anscheißen lassen usw.
Ich hab schon hier völlig resigniert und versuche so gut es geht alles zu ignorieren was dort abgeht.
Tag 3
Marschieren, stehen, anscheißen lassen, liegestütze machen, anscheißen lassen, anscheißen lassen und anscheißen lassen.
Der Umgangston ist die reinste Hölle. Spätestens hier ist jedem klar geworden das die Ausbilder alle samt derbst einen an der Klatsche haben.
Wir hatten bis hierher jeden Tag 19 Stunden dienst, am ende blieben uns etwa 20 minuten zum duschen. Was mit vier Duschen und 90 Rekruten durchaus schwierig zu organisieren ist. Wir haben die Zeit von 4 Stunden und 30 Minuten zum schlafen wovon ich immerhin fast zwei bekommen hab.
Tag 4
Heute sitzen und unterricht haben.
Wobei man den Unterchtsstoff hier nicht erklärt bekommt, sonder dieser einem in die Köpfe geprügelt wird. ..
Halb Fünf dienstschluss, halb Zehn daheim... spitze -_-
Alles im allem ist es die reinste Tortur, und Menschen mit Meinung haben dort große Schwierigkeiten klar zu kommen.
Wir dürfen:
- einmal am Tag für fünf Minuten rauchen
- nur so viel Essen bis der Ausbilder fertig ist, denn dann müssen alle fertig sein.
- nur sprechen wenn wir aufgefordert werden
- nicht sitzen während der Dienstzeit außer es ist Untericht
- im prinzip nichts
Resüme´:
- 3 Rekruten sind zusammengebrochen liegen dieses Wochenende im Krankenhaus
- 4 Rekruten sind in Tränen ausgebrochen, davon ein Selbstmordversuch, diese sind ebenfalls unter Beobachtung im Krankenhaus
ich für meinen Teil werde meinen KDV Antrag (Kriegsdienstverweigerungs) durchziehen und so schnell ich kann das weite suchen!
so long