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Wie der Branchendienst DigiTimes meldet, werden mehrere große Hersteller noch in diesem Monat ihre ersten Notebooks auf Basis des Google-Betriebssystems Chrome OS vorstellen. Der Große Vorteil ist, dass es sich um Notebooks mit ARM Prozessoren handelt, und diese sind mit Windows nicht kompatibel. Laut Informationen von Zulieferern will auch Google selbst ein eigenes Chrome-Notebook präsentieren, das von Inventec hergestellt und in einer ersten Auflage von 60.000 – 70.000 Stück ausgeliefert werden soll. Google scheint den Verkauf dieser Geräte selbst vornehmen zu wollen, da keine Lieferung an den Handel geplant ist. Nach Google sollen auch Acer und Hewlett-Packard im Dezember ihre Chrome-Notebooks präsentieren, während Asus noch abwartet.

Chrome OS basiert auf Linux und verwendet laut letzten Informationen den Chrome-Browser als Oberfläche, da das Betriebssystem rein webbasiert arbeitet und statt lokal installierter Programme Web-Applikationen verwendet werden. Die Daten und Dokumente werden ebenso online auf Google-Servern gespeichert und sollen daher überall abrufbar sein.

Was meint ihr: Wird dies ein großer Durchbruch von Linux oder nicht?



Quelle: http://www.digitimes.com/news/a20101101PD223.html

Kann ich mir nicht ganz vorstellen, da ja praktisch sämtliche Applikationen über den Browser laufen.

ubuntu-gaming hat geschrieben:Was meint ihr: Wird dies ein großer Durchbruch von Linux oder nicht?

Außer dem Kernel hat Chrome OS (wie auch Android) eigentlich nichts mit dem klassischen Linux-Desktop zu tun. Wenn es einen Durchbruch gibt, dann werden wir davon nicht groß profitieren.

Google soll dann bitte auch Games im Google Store (tm) anbieten

ubuntu-gaming hat geschrieben:Wird dies ein großer Durchbruch von Linux oder nicht?

Linux ist doch schon durchgebrochen und wird dies sicher auch weiter, nur eben nicht auf dem PC

Ich stell mir eher die Frage warum sollte ein Durchschnitts-User überhaupt auf Linux umsteigen? Außer der Ideologie ist da ja nichts was anziehend ist... Ok es ist frei aber da man sowieso bei jedem PC irgendein OEM System dazubekommt und 99% der freien Software auch unter Windows zur Verfügung steht sehe ich hier keinen wirklichen Anreiz

Die Ideologie sollte wohl ein Anreiz sein, dies aber zu glauben ist wohl eher utopisch. Der Vorteil liegt klar darin, dass die meisten Windows-User mit Raubkopien unterwegs sind. Wer unter Windows die gleiche Ausstattung wie unter Linux haben will braucht entweder ne dicken Geldbeutel oder eben ein Hang zum Illegalen. Das ist in der Tat das Killerargument für Linux und die gesteigerte Sicherheit (und sei es nur das man nicht ständig als Root arbeitet, da eine saubere Trennung möglich ist) hat bei meinen "Umrüstern" die Neuinstallationsrate massiv gesenkt. Auch das Argument hilft bei Computerbildlesern meist enorm weiter.

Ich weiß noch nicht, was ich von ChromeOS halten soll. Für mich selbst ist es absolut keine Option. Auf dem Handy lasse ich mir so etwas noch gefallen, aber auf einem größeren Gerät? Allerdings ist das Konzept dahinter sehr punktuell auf die Bedürfnisse der Anwender ausgerichtet... ich denke durchaus, dass es einen großen Markt dafür gibt, weil viele Leute eben doch nicht mehr wollen als das was Chrome Os anbietet. Denke gerade im Bereich der Pads könnte es erfolgreich werden, sollten nicht eklatante Fehler gemacht worden sein. Wir als klassische Linux-Gemeinde hätten von einem Durchbruch nur noch im Bereich der Kernelentwicklung etwas.

phobeus hat geschrieben:Wer unter Windows die gleiche Ausstattung wie unter Linux haben will braucht entweder ne dicken Geldbeutel oder eben ein Hang zum Illegalen.

Wenn man mal von der ganzen Freeware(die es nicht für Linux gibt) absieht könnte man ja auch freie Software nutzen die ebenfalls für Windows zur Verfügung steht. Es stört Openoffice, Blender oder inkscape nicht ob es in Linux, Mac OS oder Windows läuft. Allerdings stört es viele Leute das iTunes und Co. nicht unter Linux läuft...

phobeus hat geschrieben:Die Ideologie sollte wohl ein Anreiz sein,

sicher, aber meinst Du das es jemanden interessiert der hier und da mal ein wenig surft, daddelt, Musik hört oder in Office rum-tippt? Hinzu kommt noch das der Mensch ein Gewohnheitstier ist der ungern etwas lernt wenn es ihn nicht wirklich interessiert.

sixsixfive hat geschrieben:sicher, aber meinst Du das es jemanden interessiert der hier und da mal ein wenig surft, daddelt, Musik hört oder in Office rum-tippt?

Nun ich schrieb nie, dass ich das denke. Ich habe eher Dich verstanden, dass Du dies schriebst. Der OSS-Gedanke ist eine Sache, die man unglaublich schwer verkauft bekommt, wenngleich es das Argument ist.

Was den Rest angeht... ich denke es macht da nur Sinn, wenn man wirklich die Nutzer unterscheidet. Jene Windows-User, die ich im Sinn habe sind da mehr Härtefälle und nicht in der Lage sich Freeware runterzuladen, geschweige den zu wissen, was ITunes ist. Gerade solche Leute sind ideal um sie zur Linux-Welt zu holen. Die meisten Probleme machen eher die Halbprofis und Power-User, die wirklich schwer zu überzeugen sind. Sicherlich kommt man mit OSS auch unter Windows bereits recht weit, aber der Installationsaufwand ist meist doch erheblich höher und alleine die Windows-Lizenz lässt das benötigte Geld schon mal in die Höhe schnellen. Dazu reichlich verdeckte Kosten von prop. Software, die halt einfach "dabei" war. Es lohnt sich oft durchaus den Softwarebestand der Leute durchzugehen und mal vorzurechnen, was sie da ausgegeben haben oder ausgeben müssten. Dazu kommt, dass 80% der mir bekannten Windows-Nutzer definitiv Raubkopien nutzen. Es lohnt sich auch hier aufzuklären... der Anteil der Linux-Nutzer mit Software-Raubkopien hält sich da doch arg in Grenzen. Vorteile gibt es zu genüge. Den selbst jemand der externe Hilfe braucht um sein System sicher zu betreiben, erkennt meist schnell, dass ein systemweites Update wesentlich besser ist als eigenverantwortlich für jede Software eine neue Version zu installieren. Die Linux-Community braucht sich da keineswegs zu verstecken, man muss nur die Argumente richtig ausspielen. Abgesehen davon, dass ich es für Zweifelhaft halte jeden DAU bei uns mit offenen Armen willkommen zu heißen...

Abgesehen davon, dass ich es für Zweifelhaft halte jeden DAU bei uns mit offenen Armen willkommen zu heißen...

Elitäres gehabe...

Ich hoffe das jeder Linux kennen und lieben lernt und mit dem System wächst. Ob das jetzt jemand ist der sich mit Computern nicht auskennt oder jemand der 24/7 vor der Kiste hängt ist mir total egal. Wenn Chrome OS auch nur einen kleinen Beitrag dazu leistet isses mir mehr als recht.

phobeus hat geschrieben:Wer unter Windows die gleiche Ausstattung wie unter Linux haben will braucht entweder ne dicken Geldbeutel oder eben ein Hang zum Illegalen.

Unbestritten haben viele Windows-User einen Hang zum Illegalen. Um auf einem Windows-Desktop aber die gleiche Funktionalität erreichen will, wie mit einem Linux-Desktop, der muss erst mal ganz gewaltig frickeln. Copy&Paste über dritte Maustaste, Scrollen in nicht selektierten Fenstern, etc. Für jeden noch so kleinen Scheiß an Standardfunktionalität, den schon ein vernünftiger Windowsmanager mitbringen sollte, muss man ein Extraprogramm installieren. Dazu kommen noch die 1001 Autoupdate-Deamons, die bei Windows laufen wollen, und weitere Nerv- (und Performance-) töter.

Windows ist einfach nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Für mich ist allerdings bei ChromeOS-Netbooks vor allem die Hardware interessant: Schließlich ist x86 auch nicht mehr Stand der Zeit. Doch schaffen es diese beiden Dinosaurier der Technologiegeschichte recht gut, sich gegenseitig am Leben zu erhalten.

@Cheeky: Nein, kein elitäres Gehabe... reiner Selbstschutz. Windows hat echte Paradepatzer in seinem Sicherheitskonzept, aber für 70% der Fehler sind zweifelsfrei DAUs verantwortlich. Diese glauben i.d.R. das man sich nicht mit Computer befassen muss, sondern einem alles in den Schoss fällt. Solche Leute einfach ein Linux vorzusetzen, wäre langfristig fatal für Linux. Allen radikalen Evangelismus in ehren, aber ich will vor allem zwei Arten von Usern bei Linux 1) Leute die wirklich Ahnung haben, weil sie helfen können alles zu verbessern 2) Jene Nutzer, die bereit sind zu lernen. Ich meine damit nicht das jeder von ihnen zu Kernel-Hacker werden sollen, sondern das sie bereit sind ihr handeln kritisch zu hinterfragen und nicht als Trotz jedes bisherige Verhalten in den Himmel loben. Der Rest darf gerne weitere mit Ihrem Windows weiter arbeiten...

Ein Linux-Nutzer der die Vorteile von Linux nicht versteht und verteidigt, wird nicht benötigt. Ähnlich sehe ich es auch mit den Nutzern von Google Chrome, die vermutlich nicht einmal wissen werden, dass im Kern ein Linux läuft. Diese Nutzer werden für uns keinerlei Vorteil bringen. Höchstens eben dadurch, dass Google Ressourcen in die Kernelpflege steckt. Das ist zwar auch viel wert, aber eben nicht soviel wie ein Linux-Nutzer der auch versteht, was dort läuft und auch stolz darauf ist. Ich bleibe daher beim Chrome skeptisch und warte die Entwicklungen ab. Rechne allerdings durchaus mit einem Erfolg, da es ähnlich wie Android genau das liefert, was der Markt verlangt. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das jener Markt ist über den ich mich freue oder eben nur der Wechseln von einem Übel zum Nächsten.

Wozu eigentlich ChromeOS wenn's doch Android gibt? Ich mein, nicht dass es problematisch wäre, Google hat sicher genug Recourcen...aber Sinn macht's für mich nicht...

haukew hat geschrieben:Wozu eigentlich ChromeOS wenn's doch Android gibt? Ich mein, nicht dass es problematisch wäre, Google hat sicher genug Recourcen...aber Sinn macht's für mich nicht...

Ja, he, he. Das hab ich mich damals auch gefragt, als Google das vorgestellt hat. Dass sie es entwickeln, okay. Die entwickeln nebenher ja ziemlich viel, aber dass sie auch noch rausbringen...

Ich glaube das ChromiumOS könnte was für ThinClients oder nur Internet Terminal PCs werden.
Aber auch die letzte "Hexxeh" Testbuild die ich getestet habe, gab mir nicht das Feeling eines richtigen Betriebssystems sondern doch eher eines Kiosk-Modus für die einzige richtige Applikation, den Browser.